Die Muttergottes vom Forst hat seit Jahrhunderten in den Herzen der Altstätter Bevölkerung einen bevorzugten Ehrenplatz. Auf dem Hügelzug südlich der Stadt steht die schmucke Forstkapelle.
Die Gründung geht auf das Jahr 1477 zurück. Spitalmeister Ulrich Keller trat namens des Heiliggeistspitals von St. Gallen ein auf dem Forst liegendes Grundstück als „Hofstatt Unserer Lieben Frauen Capelle“ ab. Die von der Bevölkerung erbaute Kapelle wurde bald zum beliebten Wallfahrtsziel auch für die Region.
Nachdem die Bevölkerung in einem der folgenden Jahre von der Pest heimgesucht wurde, wurde versprochen, alljährlich in der Zeit zwischen Kreuzfindung und Kreuzerhöhung jede Woche einmal zur Kapelle zu pilgern.
Die Altstätter haben dieses Gelübde ihrer Vorfahren bis heute nicht vergessen. Von Juni bis August pilgern sie bei schönem Wetter jeweils mittwochs um 05.00 Uhr von der Pfarrkirche zur Kapelle - hier der Film dazu.
Im Jahre 1889/90 wurde die Kapelle weitgehend nach Plänen des Architekten Johann Baptist Thürlemann aus Oberbüren neu gebaut. Der neugotische Bau mit Vorhalle war von Streben umstanden und innen gewölbt. Eine Modernisierung fand 1963 unter Alberto Ponti aus Bütschwil statt.
Das spätgotische Gnadenbild der Muttergottes stammt nach dem Urteil der Fachleute aus dem 15. Jahrhundert. Es wurde 1963 von Restaurator Karl Haaga aus Rorschach neu gefasst.
Im gleichen Jahr schuf der Künstler Ferdinand Gehr (1896-1996) aus Altstätten den marianischen Zyklus in die Spitzbogenfenster, eine Freude und ein Lobpreis aus Licht und Farben.
Die Holzplastik in der Vorhalle kam 1983 hinzu. Der einheimische Holzschnitzer Robert Hangartner widmete sie Bruder Meinrad Eugster (1848-1925) aus Altstätten, der als Klosterbruder in Einsiedeln sehr segensreich gewirkt hat.
Im Jahr 2014 wurde die Kapelle aussen und innen saniert und konnte am 8. Dezember an Maria Empfängnis mit einem feierlichen Gottesdienst wieder der Öffentlichkeit übergeben werden.